DO YOU REALLY WANT TO HURT ME? DO YOU REALLY WANT TO MAKE ME CRY?
Oft glaubt sie, ihr Herz hält das nicht aus. Weder die Nächte, noch die Tage. Genauso oft glaubt sie allerdings auch, dass es Pflicht sein müsste, in jedem Restaurant sofort als Nachtisch Ben & Jerry’s aufgetischt zu bekommen.
Kostenlos, natürlich.
Donna Cornelia Myeni - die am
19. Januar 1985 geboren wurde - weiß, dass es oft nur eine Frage der Zeit ist, bis das Leben sie wieder einholt, aber bis dahin parkt sie ihre Sorgen an der Gradrobe und versucht den Tag so hinzunehmen, wie er schlussendlich ins Land zieht. Ihr Ausweis markiert mit
einunddreißig die Jahre, die sie bereits auf ihren Schultern trägt, aber die dreißig sieht man der
gebürtigen Berlinerin mit
südafrikanisch - und amerikanischen Wurzeln nicht an. Viel einfacher fällt es ihr, wenn sie sich hinter Auffälligkeiten verstecken kann. Hinter Frisuren - mal lang, mal kurz, mal gelockt, mal glatt; je nach Laune in einer anderen Farbe - und hinter ausgefallenen Kleidungsstücken, die vielleicht nicht jedermanns Geschmack sind, für sie aber einfach
Sinn ergeben. Früher, in einem anderen Leben, hat sie als
Justizvollzugsbeamtin gearbeitet, aber dann hat das Leben ihr die Luft aus bebenden Lungenflügel gepresst und sie geradewegs nach
Hamburg auf die Reeperbahn katapultiert. Und genau da, irgendwo in den Tiefen des Nachtlebens, würde sie wohl noch heute verweilen, hätte sie nicht all ihren Mut zusammengerafft und dafür gesorgt aus diesem Loch zu verschwinden. Mit ihrer
besten Freundin und dem Wunsch eines
Roller Skate Diner’s hat es die ledige nunmehr
Ex-Stripperin zu ihrem Vater nach Amerika verschlagen, wo sie vorerst tatsächlich Fuß als
Kellnerin im Irish Heaven gefasst hat und sich so - langsam aber sicher - versucht ein eigenes Leben in
Brooklyn aufzubauen.